Von hoch vom Himmel kommt es her
aus schweren, grauen Wolken
Ein Zauber fällt ins Lichtermeer
Auf Bürger, unbescholten
Unendlich sachte legt es sich
Auf Dächer, Straßen, Fenster
Färbt zärtlich, mit verspieltem Strich
Die Menschen zu Gespenstern
Deckt aller Sorgen Trübsal zu
Mit einem Tuch aus Asche
Ein glitzernd Pulver staubt und fällt
Dem Himmel aus der Tasche
Die Reifen malen graue Spurn
In die perfekte Fläche
Die großen Kunst-Blech-Kreaturen
Schaffen verschmierte Bäche
Ein Bild des Friedens im Moment
Ein Festtagsdiorama
Die Engel singen vom Advent,
Der Ankunft für ein Drama
Die Menschen taumeln durch das Weiß
Ekstaktisch und verfallen
Von allen Wipfeln tropft es leis
Die Nadeln zischend fallen
Die Tiere rennen, Vögel flieh’n
Wie vom Christstern gezogen
Sie seh’n ihn nicht dort oben ziehen
Seh’n uns nur unten toben
So kühl und beißend schmeckt die Luft
Es dringt aus trock’nen Mündern
Ein brechreizinduzier’nder Duft
Entsteigt nicht nur den Sündern
Der Geist der Weihnacht strebt hinauf
Als dünner, scharfer Nebel
Schneidet durch Stein und nackte Haut
Wie ein gezückter Säbel
Die Lichterketten brennen durch
Der Glühwein schmeckt so bitter
Nun, viel zu spät erwacht die Furcht
Erhebt sich zum Gewitter
Ein Feuer brennt am Firmament
Gebor’n aus Pech und Schwefel
Und einem gift’gen Komponent
Das nun als warmer Schnee fällt
Kaum ein Gehirn erfasst den Sinn
Bis die Synapsen sterben
Sie sterben letzlich für Gewinn
Das Glück von reichen Erben
Die Filter und die Schutzmaßnahmen
Waren zu lieb und teuer
In Gottes ausgestreckten Armen
Spart man sich Müh und Steuer
Bedauern quillt zur Stunde schon
Aus wohlgeübten Kehlen
In weihnachtlicher Tradition
Darf ein Geschenk nicht fehlen:
Ein Strom aus Worten, fein und hold
Fällt tröstend auf die Gräber
Im Herzen schlägt das kühle Gold
Den Takt der Würdenträger
Doch bleibt als Trost für jene die
In Stiller Nacht dort liegen
Die Schönheit jener Szenerie
Und niemals end’ner Frieden