Das Fenster schliesst die Welt vor dir
und du bleibst unbeachtet hier
ganz abgewandt der Sturmeswelt
die Täglich dir den Weg verstellt
umfangen nur von dumpfer Stille
schläfrig betäubt der läst’ge Wille
von Stille und dem dunklen Tuch
nur noch dein Atem zu Besuch
Nur hier und da ein kleiner Laut
mehr unbehaglich als vertraut
doch war es sicher nur der Wind
der durch verschlossne Fenster rinnt
wie auch der Schatten an der Wand
sich windend bös am Blickfeldrand
durchs Mondlicht sicher nur entfacht
in dieser dunklen Neumondsnacht
Ach jenes knarzen an der Tür
oder im Schrank gleich hinter dir
ward ganz nur deiner Angst entsprungen
sei’s deutlich auch ans Ohr gedrungen
Und war’s dir auch als säh dich dann
ein grausig düstrer Umriss an
den dir ein Blitz grad offenlegt
so hat er sich doch kaum bewegt
Ein kleines Stück, ganz zögerlich
nur eingebildet sicherlich
War wahrlich nur ein Gegenstand
vor deiner sonst so leeren Wand
Doch hat die Angst sich bald gelegt
da er sich nun nicht länger regt
sondern ein wenig näher steht
ein fauler Duft dein Sein umweht
Denn dieses Kribbeln auf der Haut
dass lauernd dir im Rücken graut
muss längst keine Berührung sein
so wie der sanfte Druck am Bein
der schritt für schritt sich zu dir gräbt
und zögernd deine Decke hebt
Und dieser Blick aus toten Augen
mag nur zum Kinderschreck noch taugen
Sieh wie er sich zum Kuss erhebt
den Kopf in dunkle Schleier webt
Hast nur gespeist gar allzuschwer
wo kämen sonst die Schmerzen her?
Wie gut, dass du vernünftig bist
Denn wen der Schrecken langsam frisst
der mag Legenden glauben schenken
Nicht bis zuletzt an Fakten denken
Liegst ruhig auf rotgefleckten Kissen
Mit Zügen die den Zweifel missen
fast lachend stirbt dein trüber Blick
Ein Teil der Nacht lacht schrill zurück